Die entscheidende Frage am Anfang

Zuerst einmal: Zu wenig Milch ist nicht notwendigerweise ein Grund nicht zu stillen oder abzustillen.

Die Frage, ob ihr Baby genügend Muttermilch trinkt, stellen sich viele Mütter. Da ist es wichtig, genau hinzuschauen, ob die Sorge wirklich berechtigt ist und, falls Ihr Baby tatsächlich mehr Milch braucht, herauszufinden, wie viel mehr es braucht und welche Veränderungen dorthin führen können. Sie brauchen Empfehlungen, die genau an Ihre Situation angepasst sind.

Zu wenig Milch? - Häufig falscher Alarm

Häufig ist die Sorge “zu wenig Milch” unbegründet, weil Sie als Mutter annehmen, Sie hätten zu wenig Milch, obwohl Ihr Baby genügend bekommt.

Wenn Sie all das beobachten, was bei einem gestillten Baby normal ist, ist es sehr wahrscheinlich, dass Ihr Baby genügend Milch bekommt.


Die Milchmenge etwas steigern

Die Milchmenge zu steigern ist notwendig, wenn Ihr Baby

  • stillen und es etwas zu langsam zunimmt oder

  • stillen und zusätzlich eine kleine Menge künstliche Nahrung geben.

Wenn Sie die Milch um eine kleine Menge steigern möchten, genügt es oft, häufiger und intensiver zu stillen, den Beruhigungssauger wegzulassen und viel Körperkontakt zu ermöglichen. Sie könnten ein Wochenende mit Ihrem Baby im Bett oder auf dem Sofa verbringen und stillen, stillen, stillen …

Mehr dazu im Buch Stillen, Seite 104

Wenn eine grössere Menge zu steigern ist

Die Milchmenge zu steigern ist sinnvoll, wenn:

  • Ihr voll gestilltes Baby nicht genügend an Gewicht zunimmt oder

  • Ihr gestilltes Baby, das angemessen zunimmt, eine größere Menge an Flaschennahrung erhält.

Wenn Sie die Milch um eine größere Menge steigern möchten, gibt es weitere Möglichkeiten wie Wechselstillen, Stimulation von Hand, Pumpen, stillfreundliches Zufüttern, naturheilkundliche oder schulmedizinische Medikamente und Abklärung von möglichen gesundheitlichen Ursachen. Entlastung von anderen Aufgaben ist eine große Unterstützung.

Mehr dazu im Buch Stillen, Seite 104-105

Muttermilch aus der Brust und zusätzlich Milch durch einen Schlauch

Muttermilch aus der Brust und zusätzlich Milch durch einen Schlauch

Wenn wirklich nötig: Zufüttern

Manchmal ist es notwendig zuzufüttern. Wichtiger als WAS und WIE VIEL Sie zufüttern ist WIE Sie zufüttern. Wenn Ihr Baby eine Zeit lang gerne mehr getrunken hätte und es dann aus der Flasche sehr leicht und schnell zu Nahrung kommt, kann es leicht dazu kommen, dass Ihr Baby die Flasche gegenüber der Brust bevorzugt.

Dies können Sie vermeiden, wenn Sie Ihrem Baby die benötigte zusätzliche Nahrung während des Stillens geben. Eine sehr gute Möglichkeit ist das Brusternährungsset. So kann es weiterhin die Nähe der Brust erfahren, gleichzeitig gut zunehmen und Ihre Milchbildung anregen. Es gibt auch andere Möglichkeiten, während des Stillens zuzufüttern. Entscheidend ist nicht, WELCHES Hilfsmittel Sie verwenden, sondern, DASS Sie es verwenden.

Mehr dazu im Buch Stillen, Seite 104-106, im Buch Gewichtsverlauf und Stillen, Seite 116-124, weitere Veröffentlichungen zum Brusternährungsset im Shop. Die Hinweise zum Brusternährungsset gelten etwas modifiziert auch für andere Hilfsmittel.

Mehr Milch und weniger Zufütterung

Allein der Umstieg von der Flasche zum Zufüttern an der Brust steigert in der Regel die Milchbildung. Weitere Maßnahmen können dies unterstützen. Ihr Baby wird Ihnen zeigen, wann es weniger Zufütterung benötigt und weiter gut gedeihen kann. Eine sorgfältige Beratung ist beim Reduzieren der Zufütterungsmenge sehr zu empfehlen.

© 2020 Márta Guóth-Gumberger. Alle Rechte vorbehalten